Ein Blick auf aktuelle Zahlen und Alternativmethoden
Tierversuche sind nicht nur ein höchst umstrittenes Thema der Gesellschaft, sondern fordern ebenfalls einen hohen Tribut: Zwar ist seit der Corona-Pandemie die Zahl der Tierversuche rückläufig, jedoch wurden im Jahr 2022 beinahe 2,45 Millionen Tiere für Versuche eingesetzt.
In Deutschland werden die meisten Tierversuche an Nagetieren wie Mäusen oder Ratten durchgeführt, aber auch Hunde oder Katzen bleiben nicht verschont.
Im Jahr 2022 wurden 2.873 Hunde in Laboren als Versuchstiere benutzt, fast 1.500 von ihnen zum wiederholten Male. Dabei werden die Versuche vor allem an der Hunderasse Beagle getestet, da diese als sozial, robust und kaum schmerzempfindlich gelten.
Die meisten der Tiere überleben die Versuche nicht. Diejenigen, die überleben, sind oft traumatisiert und sehr ängstlich.
Für viele sind Tierversuche grausam, aber notwendig, um medizinischen Fortschritt zu erzielen. Nach dem Tierschutzgesetz dürfen Tierversuche in Deutschland nur durchgeführt werden, wenn es keine Alternativen gibt. Die Versuche werden vor allem für die Arzneimittelprüfung, Krankheitsforschung und die Erforschung von Arten- und Haltungsbedingungen eingesetzt.
Ob eine tierversuchsfreie Methode ein geeigneter Ersatz ist, ist Auslegungssache. Dies wird von der Tierversuchskommission überprüft, die eine unverbindliche Empfehlung abgibt. 95 % der Anträge werden jedoch genehmigt, auch ohne Empfehlung.
Was viele nicht wissen, ist, dass es bereits alternative Methoden zu Tierversuchen gibt:
Eine Möglichkeit sind beispielsweise Multi-Organ-Chips, die bereits eingesetzt werden. Diese sind ungefähr so groß wie eine Kreditkarte und bestehen u.a. aus menschlichen Stammzellen. Dadurch können Organ-Modelle wie Herz oder Darm nachgebildet werden. Anhand der Multi-Organ-Chips kann dann untersucht werden, wie sich z.B. Giftstoffe auf bestimmte Organe auswirken.
Aber auch künstliche Intelligenz und Computer-Simulationsmodelle können dazu beitragen, Tierversuche zu ersetzen: Experimente können virtuell durchgeführt werden, ohne tatsächliche Tiere zu verwenden. Dies gelingt durch das Sammeln von Daten aus vergangenen Experimenten, um so Muster zu erkennen und Vorhersagemodelle zu erstellen.
Alternative Methoden benötigen jedoch eine Zertifizierung, die oft mit hohem bürokratischen und finanziellen Aufwand verbunden ist.
Es ist zu hoffen, dass die Zukunft schnellere und effizientere Wege eröffnet, um den medizinischen Fortschritt voranzutreiben und gleichzeitig das Wohlergehen von Tieren zu schützen!"
Quellen: