Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) der Katze
Die Niere (Renes) ist ein bohnenförmiges Organ bestehend aus dem Nierenbecken (Ansammlung des Urin), dem Nierenmark und der Nierenrinde. Die Nierenfunktion besteht darin, Schadstoffe des Stoffwechsels aus dem Blut zu filtern und über den Urin auszuscheiden, den Elektrolythaushalt ( Kalium, Calcium, Phosphor und Natrium) zu stabilisieren, den Blutdruck zu regulieren und die Bildung von Erythropoetin, welches das Knochenmark anregt rote Blutkörperchen zu bilden.
Aus verschiedensten Gründen kommt es zur Schwächung der Nierenfunktion. Die Niere besteht aus sogenannten Nephronen, die für die Aufgaben der Nieren zuständig sind. Fangen diese Nephronen an abzusterben kann die Niere nicht mehr richtig arbeiten.
Ursachen für eine Niereninsuffizienz
Als meistgenannte Ursachen für eine Schwächung der Niere gelten:
- Altersbedingte Schwächung/ Einschränkung
- Erberkrankung
- Nierentumore
- Bakterielle oder virale Infektionen
- Falsche Ernährung
- Bluthochdruck
- Vergiftung
Man unterscheidet zwischen einer chronischen (CNI) und akuten Niereninsuffizienz (ANI). Unter einer ANI versteht man das plötzliche Ausschalten der Nierenfunktion verursacht durch Infektion oder Vergiftung. In diesem Fall sollte sofort ein Tierarzt konsultiert werden. Nur durch eine schnelle Versorgung des Tieres kann in manchen Fällen die Nierenfunktion wieder hergestellt werden.
Die chronische Niereninsuffizienz (CNI) ist ein progressiver und irreversibler Prozess. Erst wenn bereits 70 % der Nierenfunktion beschädigt ist, treten erste Symptome auf.
Im weiteren Bericht möchten wir vermehrt auf die CNI eingehen, an der eine Vielzahl besonders ältere Katzen erkranken.
Diagnose und Symptome einer Niereninsuffizienz
Alle Symptome können ein Hinweis auf eine CNI sein, können aber auch Anzeichen für andere Erkrankungen sein. Besteht der Verdacht einer CNI sollte unbedingt eine Blutuntersuchung und eine Urinuntersuchung durchgeführt werden. Bei der Blutuntersuchung wird überprüft, ob die Creatinin und Urea ( Harnstoff) – Werte erhöht sind. Beide geben Aufschluss über die Nierenfunktionsfähigkeit. Desweiteren wird bei einer Urinuntersuchung die Konzentration des Urins untersucht. Ist er deutlich weniger konzentriert, weist das ebenfalls auf eine Schwächung der Nierenfunktion hin.
Symptome können sein:
- Appetitlosigkeit
- Vermehrtes Trinken (Polidypsie) und vermehrtes Urinieren (Polyurie)
- Übelkeit und Erbrechen
- Gewichtsverlust
- Struppiges Fell
- Austrocknung (Dehydration)
- Mundgeruch
- Teilnahmslosigkeit (Lethargie)
Behandlung der CNI
Die CNI ist eine nicht heilbare Krankheit. Bei der Behandlung geht es um eine Unterstützung der restlichen Nierenfunktion und Verbesserung der Lebensqualität.
Je nach Zustand der Katze sollte sie unbedingt infundiert werden, um den Flüssigkeitsverlust (falls vorhanden) auszugleichen. Desweiteren ist es angebracht die Katze mit einer Nierendiät zu füttern. Diese Schonkost enthält einen reduzierten Gehalt an Protein, Phosphor und Salz. Dadurch kann die Niere entlastet werden, da sie weniger Stoffe abbauen muss.
Verbesserungserfolge kann man mit der Homöopathie erreichen. In der ersten Phase werden die Mittel täglich verabreicht, dann alle 2 Tage und später zur Unterstützung wöchentlich.
Da die Behandlungsmöglichkeiten der CNI nur begrenzt möglich und auch wirksam sind, liegt es im Ermessen des Katzenbesitzers dafür zu sorgen, dass die Behandlung nur so lange durchgeführt wird, wie die Katze auch Lebensqualität behält.
Dr. med. vet. Corinna Rose-Rumpff
Kleintierärztin